Sauerbraten mit Knödeln und Rotkohl: Ein echter deutscher Klassiker

Der Sauerbraten gehört zu den berühmtesten Gerichten der traditionellen deutschen Küche. Besonders in der Region Rheinland und Bayern genießt der deftige Braten eine lange Tradition. Dieses Gericht besticht durch den intensiven Geschmack des eingelegten Fleisches, der sich perfekt mit den fruchtigen und würzigen Beilagen wie Rotkohl und Kartoffelknödeln ergänzt. In diesem Artikel erfährst du, wie du einen klassischen Sauerbraten mit Knödeln und Rotkohl zubereitest – von der Marinade bis zur perfekten Zubereitung.

Ursprung und Geschichte des Sauerbratens

Der Sauerbraten ist ein typisches Sonntagsgericht, das bereits seit dem Mittelalter in deutschen Haushalten zubereitet wird. Traditionell wird das Fleisch, häufig Rind oder Pferd, für mehrere Tage in einer Mischung aus Essig, Rotwein und Gewürzen eingelegt. Diese Methode diente ursprünglich der Konservierung des Fleisches, bevor Kühlmöglichkeiten weit verbreitet waren. Die Säure der Marinade sorgt nicht nur für den typischen Geschmack, sondern macht das Fleisch auch besonders zart.

Heute wird der Sauerbraten in verschiedenen Variationen in ganz Deutschland serviert, wobei die Beilagen und die Rezeptur der Marinade von Region zu Region variieren können. Das Rezept, das du hier findest, ist eine klassische Variante des rheinischen Sauerbratens mit Kartoffelknödeln und Rotkohl.

Die wichtigsten Zutaten für Sauerbraten

Die Zubereitung eines gelungenen Sauerbratens erfordert Zeit und hochwertige Zutaten. Die Marinade spielt eine zentrale Rolle, da sie dem Fleisch den charakteristischen Geschmack verleiht. Hier sind die Hauptzutaten, die du für einen traditionellen Sauerbraten benötigst:

Für den Sauerbraten:

  • 1,5 kg Rinderbraten (z.B. Rinderkeule oder Schulter)
  • 500 ml Rotwein
  • 250 ml Rotweinessig
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Möhren
  • 1 Lauchstange
  • 4 Lorbeerblätter
  • 10 Wacholderbeeren
  • 1 TL schwarze Pfefferkörner
  • 3 Nelken
  • 1 EL Senfkörner
  • 2 EL Rübenkraut oder Zucker
  • 2 EL Butterschmalz
  • 500 ml Rinderbrühe
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Für die Kartoffelknödel:

  • 1 kg mehlige Kartoffeln
  • 1 Ei
  • 100 g Speisestärke
  • 50 g Semmelbrösel
  • Salz
  • Muskatnuss

Für den Rotkohl:

  • 1 kleiner Kopf Rotkohl (ca. 1 kg)
  • 2 Äpfel
  • 1 Zwiebel
  • 3 EL Apfelessig
  • 2 EL Zucker
  • 2 Nelken
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 EL Butterschmalz
  • Salz und Pfeffer

Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Zubereitung des Sauerbraten

Die Zubereitung eines Sauerbratens erfordert Geduld, da das Fleisch mehrere Tage mariniert werden muss. Aber die Mühe lohnt sich! Hier ist eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Zubereitung deines Sauerbratens mit Knödeln und Rotkohl.

1. Das Fleisch marinieren

Die Marinade ist der Schlüssel zum Erfolg eines Sauerbratens. Sie verleiht dem Fleisch den typischen sauren Geschmack und sorgt für eine besondere Zartheit.

  • In einem Topf den Rotwein, den Rotweinessig, die grob gehackten Zwiebeln, Möhren und den in Ringe geschnittenen Lauch zusammen mit den Lorbeerblättern, Wacholderbeeren, Pfefferkörnern, Nelken und Senfkörnern aufkochen. Danach die Marinade vollständig abkühlen lassen.
  • Das Rindfleisch in eine Schüssel oder einen Gefrierbeutel geben und die abgekühlte Marinade darüber gießen, bis das Fleisch vollständig bedeckt ist. Das Fleisch sollte mindestens 3 Tage, idealerweise aber 5 bis 7 Tage, im Kühlschrank marinieren. Dabei das Fleisch täglich wenden, damit es gleichmäßig von der Marinade durchdrungen wird.

2. Das Fleisch braten

Nach der Marinierzeit wird das Fleisch angebraten, um eine schöne Kruste zu erzeugen und Röstaromen zu entwickeln.

  • Das Fleisch aus der Marinade nehmen und gut trocken tupfen. Die Marinade durch ein Sieb gießen und die Flüssigkeit auffangen – diese wird später für die Soße verwendet.
  • In einem Bräter das Butterschmalz erhitzen und das Fleisch von allen Seiten kräftig anbraten, bis es eine schöne braune Farbe hat.
  • Die in der Marinade eingelegten Gemüse ebenfalls kurz mit anbraten. Anschließend die aufgefangene Marinade und die Rinderbrühe angießen, bis das Fleisch gut bedeckt ist.

3. Den Sauerbraten schmoren lassen

Nun wird der Braten langsam geschmort, damit er schön zart wird und die Aromen sich entfalten können.

  • Den Bräter mit einem Deckel verschließen und bei 160°C im vorgeheizten Backofen etwa 2,5 bis 3 Stunden schmoren lassen. Zwischendurch das Fleisch gelegentlich wenden und bei Bedarf etwas Brühe oder Wasser nachgießen, damit das Fleisch nicht trocken wird.

4. Die Soße zubereiten

Während das Fleisch schmort, kannst du die Soße vorbereiten. Die typisch süß-saure Note der Soße macht den Sauerbraten so besonders.

  • Nach der Garzeit das Fleisch aus dem Bräter nehmen und warm stellen. Die Soße durch ein Sieb passieren und die Gemüse entsorgen.
  • Die Soße auf dem Herd leicht einkochen lassen, bis sie die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Für die typische Süße kannst du Rübenkraut oder alternativ Zucker hinzugeben.
  • Mit Salz, Pfeffer und eventuell noch etwas Essig abschmecken, um das süß-saure Gleichgewicht zu erreichen.

Zubereitung der Beilagen

Kartoffelknödel

Kartoffelknödel sind die perfekte Beilage zum Sauerbraten, da sie die kräftige Soße gut aufnehmen und dem Gericht eine zusätzliche Sättigung verleihen.

  1. Die Kartoffeln schälen, in Salzwasser kochen und anschließend durch eine Kartoffelpresse drücken.
  2. Die durchgepressten Kartoffeln abkühlen lassen. Dann mit Ei, Speisestärke, Salz und einer Prise Muskatnuss zu einem glatten Teig verarbeiten.
  3. Aus dem Teig kleine Knödel formen. In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen und die Hitze reduzieren, bis das Wasser nur noch simmert.
  4. Die Knödel in das Wasser geben und etwa 20 Minuten ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und abtropfen lassen.

Rotkohl

Der Rotkohl mit seiner leicht süß-sauren Note ist eine klassische Beilage zu deftigen Braten wie dem Sauerbraten.

  1. Den Rotkohl fein schneiden oder hobeln. Die Zwiebel schälen und fein würfeln.
  2. In einem großen Topf das Butterschmalz erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Den Zucker dazugeben und leicht karamellisieren lassen.
  3. Den geschnittenen Rotkohl hinzufügen und gut durchmischen. Mit Apfelessig ablöschen und die Äpfel schälen, in kleine Stücke schneiden und zum Rotkohl geben.
  4. Lorbeerblatt und Nelken hinzufügen und den Rotkohl zugedeckt bei niedriger Hitze etwa 45 Minuten bis 1 Stunde schmoren lassen, bis er weich ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Servieren und genießen

Sobald der Sauerbraten fertig ist, wird er in Scheiben geschnitten und zusammen mit den Kartoffelknödeln und dem Rotkohl auf Tellern angerichtet. Die süß-saure Soße wird über das Fleisch und die Knödel gegeben, sodass die Aromen perfekt miteinander harmonieren.

Dieses Gericht ist ein echtes Festmahl und passt hervorragend zu besonderen Anlässen oder einem gemütlichen Familienessen am Sonntag.

Tipps und Tricks für das perfekte Sauerbraten-Rezept:

  • Fleischqualität: Achte darauf, ein hochwertiges Stück Rindfleisch zu verwenden. Die zarte Textur und der Geschmack hängen stark von der Qualität des Fleisches ab.
  • Marinierzeit: Je länger das Fleisch in der Marinade liegt, desto intensiver wird der Geschmack. Fünf bis sieben Tage sind ideal.
  • Süß-saure Balance: Die Balance zwischen Süße und Säure in der Soße ist entscheidend für einen gelungenen Sauerbraten. Experimentiere mit Essig und Zucker, bis du die perfekte Balance gefunden hast.

Fazit

Der Sauerbraten mit Knödeln und Rotkohl ist ein zeitloser Klassiker der deutschen Küche, der Generationen überdauert hat. Die Kombination aus dem saftigen, zart geschmorten Fleisch, der süß-sauren Soße, den fluffigen Kartoffelknödeln und dem würzigen Rotkohl macht dieses Gericht zu einem unvergesslichen kulinarischen Erlebnis. Wenn du dieses traditionelle Rezept befolgst, kannst du sicher sein, deine Familie und Gäste mit einem echten Stück deutscher Esskultur zu begeistern!

Foto: Pixabay.com/ Hans

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