Die italienische Pizza ist weit mehr als nur ein Gericht – sie ist ein Symbol der italienischen Kultur und Lebensfreude. Ursprünglich aus Neapel stammend, hat die Pizza mittlerweile die ganze Welt erobert und ist in unzähligen Variationen erhältlich. Doch nichts geht über das Gefühl, eine frische, selbstgemachte Pizza aus dem Ofen zu holen, bei der der Duft von gebackenem Teig, fruchtiger Tomatensauce und schmelzendem Käse die Küche erfüllt.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du eine klassische italienische Pizza zubereitest – von der Teigzubereitung bis hin zu verschiedenen Belägen. Dabei gebe ich dir auch einige Tipps für verschiedene Pizza-Varianten, die du ausprobieren kannst, um dein Pizzaerlebnis zu variieren.
Der perfekte Pizzateig: Die Basis jeder Pizza
Der Teig ist das Herzstück einer jeden Pizza und erfordert besondere Aufmerksamkeit. Um den typischen knusprig-luftigen Boden einer echten italienischen Pizza zu erreichen, sind nur wenige, aber hochwertige Zutaten erforderlich.
Zutaten für den Pizzateig (für 4 Pizzen):
- 500 g Weizenmehl (am besten Tipo 00)
- 300 ml lauwarmes Wasser
- 25 g frische Hefe (oder 7 g Trockenhefe)
- 1 TL Zucker
- 2 EL Olivenöl (extra vergine)
- 1 TL Salz
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Hefe aktivieren: Zuerst löst du die Hefe zusammen mit dem Zucker in dem lauwarmen Wasser auf. Lasse die Mischung für etwa 5–10 Minuten ruhen, bis die Hefe anfängt zu schäumen. Dies zeigt, dass die Hefe aktiviert ist.
- Teig vorbereiten: Das Mehl in eine große Schüssel geben, eine Mulde formen und die Hefemischung sowie das Olivenöl hineingießen. Füge das Salz hinzu und beginne, alles von innen nach außen zu einem glatten Teig zu kneten.
- Teig kneten: Den Teig auf eine mit Mehl bedeckten Arbeitsfläche geben und etwa 10 Minuten kräftig durchkneten, bis er elastisch und geschmeidig ist. Dieser Schritt ist wichtig, um die Glutenstruktur im Teig zu entwickeln, die später für die gewünschte Konsistenz sorgt.
- Teig ruhen lassen: Den Teig in eine leicht geölte Schüssel legen, mit einem sauberen Tuch abdecken und an einem warmen Ort für 1–2 Stunden gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
- Portionieren und formen: Den Teig nach dem Aufgehen in vier gleichgroße Teile teilen. Jede Portion zu einer Kugel formen und erneut etwa 10 Minuten ruhen lassen. Danach kannst du die Teigkugeln entweder mit den Händen oder mit einem Nudelholz zu dünnen, runden Pizzaböden ausrollen. Achte darauf, den Rand etwas dicker zu lassen, damit der Boden in der Mitte dünn und knusprig wird, der Rand jedoch schön aufgeht.
Die klassische Tomatensauce
Die Sauce ist ebenso wichtig wie der Teig und sollte aus frischen, aromatischen Zutaten bestehen, um der Pizza ihren unverkennbaren Geschmack zu verleihen. Die Zubereitung ist denkbar einfach.
Zutaten für die Tomatensauce:
- 1 Dose geschälte Tomaten (400 g)
- 1 Knoblauchzehe (fein gehackt)
- 1 EL Olivenöl (extra vergine)
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- 1 TL getrockneter Oregano
- 1 TL Zucker (optional, um die Säure auszugleichen)
- Frische Basilikumblätter
Zubereitung der Sauce:
- Tomaten zerkleinern: Die geschälten Tomaten in eine Schüssel geben und mit den Händen oder einem Löffel grob zerkleinern. Die Sauce sollte nicht zu fein püriert sein, sondern eine leicht stückige Konsistenz behalten.
- Gewürze hinzufügen: Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und den Knoblauch darin leicht anschwitzen (nicht braun werden lassen!). Die Tomaten und den Oregano dazugeben und alles gut vermischen.
- Köcheln lassen: Die Sauce bei niedriger Hitze etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis sie leicht eindickt. Mit Salz, Pfeffer und bei Bedarf etwas Zucker abschmecken. Zum Schluss frische Basilikumblätter hinzufügen.
Pizzabeläge: Klassiker und kreative Varianten
Die Auswahl des Belags hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab, aber es gibt einige klassische Kombinationen, die als Grundlage für jede Pizza dienen können.
1. Pizza Margherita
Die Pizza Margherita ist der Inbegriff der Einfachheit und besteht aus nur wenigen Zutaten – perfekt, um den Geschmack des Teigs und der Tomatensauce voll zur Geltung zu bringen.
- Zutaten:
- Tomatensauce
- 200 g Mozzarella (in Scheiben geschnitten)
- Frische Basilikumblätter
- Olivenöl
- Zubereitung:
- Den ausgerollten Teig mit der Tomatensauce bestreichen, Mozzarellascheiben darauf verteilen und die Pizza mit ein paar Tropfen Olivenöl beträufeln. Im vorgeheizten Ofen bei 250°C (Ober-/Unterhitze) etwa 8–10 Minuten backen, bis der Rand knusprig und der Käse geschmolzen ist. Nach dem Backen frische Basilikumblätter darauflegen.
2. Pizza Marinara
Die Pizza Marinara ist eine vegane Pizza und eine der ältesten Varianten, die in Neapel erfunden wurden. Sie überzeugt durch ihren puristischen Ansatz und den intensiven Knoblauchgeschmack.
- Zutaten:
- Tomatensauce
- 2 Knoblauchzehen (in feine Scheiben geschnitten)
- Oregano
- Olivenöl
- Zubereitung:
- Die Tomatensauce auf dem Teig verteilen, die Knoblauchscheiben und Oregano darüber streuen und mit Olivenöl beträufeln. Bei 250°C etwa 8–10 Minuten backen. Diese Pizza ist ein tolles Beispiel dafür, wie wenige Zutaten so viel Geschmack haben können.
3. Pizza Quattro Stagioni (Vier Jahreszeiten)
Die Pizza Quattro Stagioni ist in vier Abschnitte unterteilt, die verschiedene Beläge repräsentieren. Diese Pizza bietet eine Vielfalt an Aromen und ist ideal für diejenigen, die Abwechslung lieben.
- Zutaten:
- Tomatensauce
- 100 g gekochter Schinken
- 100 g Champignons (in Scheiben)
- 50 g Artischocken (aus der Dose, abgetropft)
- 50 g schwarze Oliven
- 200 g Mozzarella
- Zubereitung:
- Die Tomatensauce und den Mozzarella auf dem Teig verteilen. Die Pizza in vier Abschnitte teilen und in jeden Abschnitt eine andere Zutat legen: Schinken, Champignons, Artischocken und Oliven. Im Ofen bei 250°C etwa 10–12 Minuten backen, bis die Ränder goldbraun sind.
4. Pizza Prosciutto e Funghi (Schinken und Pilze)
Diese Pizza kombiniert herzhaften Schinken mit saftigen Pilzen und ist eine der beliebtesten Varianten in Italien.
- Zutaten:
- Tomatensauce
- 100 g gekochter Schinken (in Streifen geschnitten)
- 100 g Champignons (in Scheiben)
- 200 g Mozzarella
- Zubereitung:
- Den Teig mit Tomatensauce bestreichen, Mozzarella, Schinken und Pilze darauf verteilen. Die Pizza bei 250°C für etwa 8–10 Minuten backen, bis der Käse geschmolzen ist und die Ränder knusprig sind.
5. Pizza Diavola
Die Pizza Diavola ist für Liebhaber scharfer Speisen. Mit würziger Salami und Chiliflocken ist sie die perfekte Wahl für alle, die es gerne feurig mögen.
- Zutaten:
- Tomatensauce
- 100 g scharfe Salami (in Scheiben)
- 200 g Mozzarella
- Chiliflocken nach Geschmack
- Zubereitung:
- Den Teig mit der Tomatensauce bestreichen, Mozzarella und Salamischeiben darauf verteilen. Nach Belieben Chiliflocken darüberstreuen und im Ofen bei 250°C etwa 8–10 Minuten backen, bis der Käse geschmolzen und leicht gebräunt ist.
Backen der Pizza: Der Ofen macht den Unterschied
Damit deine selbstgemachte Pizza so gut wie im italienischen Restaurant schmeckt, ist die richtige Backtemperatur entscheidend. Der klassische Holzofen erreicht Temperaturen von bis zu 500°C, was zu einem besonders knusprigen und dennoch weichen Teig führt. Da die meisten Haushaltsbacköfen diese Temperaturen nicht erreichen, solltest du deinen Ofen so heiß wie möglich vorheizen – idealerweise auf 250–300°C.
Tipp: Benutze einen Pizzastein, um die Pizza besonders knusprig zu machen. Der Stein speichert die Hitze und gibt sie gleichmäßig an den Pizzaboden ab, was für eine perfekte Kruste sorgt.
Weitere beliebte Pizzavarianten
Italienische Pizza gibt es in unzähligen Variationen. Hier sind einige weitere Klassiker, die du ausprobieren kannst:
- Pizza Capricciosa: Belegt mit Schinken, Artischocken, Pilzen, schwarzen Oliven und Mozzarella.
- Pizza Napoli: Belegt mit Tomatensauce, Sardellen, Kapern und Mozzarella.
- Pizza Tonno e Cipolla: Belegt mit Thunfisch, Zwiebeln und Mozzarella.
Fazit: Die Kunst der italienischen Pizza
Die Zubereitung einer echten italienischen Pizza erfordert Geduld und hochwertige Zutaten, aber das Ergebnis ist jede Mühe wert. Ob du dich für eine klassische Margherita, eine würzige Diavola oder eine raffinierte Quattro Stagioni entscheidest – mit diesem Rezept kannst du den authentischen Geschmack Italiens in deine Küche bringen. Viel Spaß beim Nachmachen und Buon Appetito!
Foto: Pixabay.com/ Zuzi99